KIESABBAU UND NATUR
Kiesabbau
Bevor die Baumaschinen auffahren und mit dem Kiesabbau beginnen können, sind zahlreiche Vorbereitungsarbeiten zu treffen. Der Abbaubewilligung geht eine kosten- und zeitintensive Planungsphase voraus. Das Verfahren sieht vor, dass die Bevölkerung die Zustimmung zu neuen Abbaugebieten geben muss, damit diese realisiert werden können.
Biodiversität
Kiesabbaustellen bieten der Natur in Form verschiedener Rohböden Lebensräume für Pioniere von Fauna und Flora. Sie bilden wichtige Ersatzstandorte für verschwundene Auenlandschaften und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Biodiversität. Typische Pflanzen- und Tierarten, welche eigentlich in Flussauen leben würden, besiedeln als Pionierarten die offenen Abbaustellen und Aushubdeponien. Zum Überleben benötigen sie Tümpel, Rohböden, unbesiedelte Steilwände, usw.
Mit einer gezielten Abbauplanung und mit Natureinsätzen sorgen unsere Mitglieder während des Materialabbaus dafür, dass neue wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten entstehen. Selbst seltene Arten wie z. B. der Flussregenpfeifer, die Uferschwalbe, die Kreuzkröte oder die Sandschrecke finden dank diesem Engagement der Branche in offenen Abbaustellen geeignete Lebensbedingungen.
Ökologischer Ausgleich
In einer Kiesgrube entsteht bereits während des Abbaus eine Vielzahl unterschiedlichster Lebensräume für eine wesentlich stärkere Biodiversität, die sich wiederum sehr positiv auf die umgebende Landschaft auswirkt. Diese Lebensräume entstehen als Kombination von steilen Böschungen, die Vögeln ideale Nistplätze bieten, und Flachzonen mit Tümpeln und Trockenstandorten. Oft sind es gerade bedrohte Arten, die sich in den neugeschaffenen Lebensräumen ansiedeln, so dass sich in der Kiesgrube ein Naturgebiet erster Güte entwickelt.
Der Bedeutung solcher naturnahen Flächen ist gerade für Amphibien, aber auch viele andere Arten, sehr gross. Um deren Entstehung zu fördern, hat der VKB als erster kantonaler Kiesverband bereits 2005 mit dem Kanton eine Branchenvereinbarung abgeschlossen. Diese erlaubt den Verbands-Mitgliedern, den gesetzlich geforderten ökologischen Ausgleich bereits während des Abbaus zu erbringen.
Rekultivierung
Unsere Mitglieder nutzen Kiesgruben nur für beschränkte Zeit. Ist der Abbau beendet, füllen sie die offenen Abbaustellen fachgerecht mit sauberem Aushub auf. Sie geben den Landbesitzern und der Allgemeinheit die Gruben in einem qualitativ guten Zustand, oft mit aufgewerteten ökologischen Flächen zurück, so dass diese wieder als Fruchtfolgefläche, Wald oder Naturzone zur Verfügung stehen.
Nach erfolgtem Abbau werden Kiesabbaustellen und Steinbrüche wieder mit sauberem Aushubmaterial aufgefüllt und für die Nutzung durch die Land- und Forstwirtschaft hergerichtet. Die Rekultivierung erfolgt dabei nach den Richtlinien des FSKB und wird durch die Abteilung Umwelt des Kantons Aargau kontrolliert. Die verschiedenen Bodenarten, Unterboden, Oberboden sowie der vor dem Abbau entnommene und gelagerte Humus werden so sorgfältig eingebaut, dass ein gleichwertiger Boden entsteht und anschliessend Kultur- und Waldpflanzen gedeihen. Regelmässig werden die Mitglieder des VKB Aargau zu diesem Thema geschult.